Silvia Lahnsteiner gewinnt in Stadl Paura beim Working Equitation Reitertreffen in der Einsteigerklasse und den ASVÖ-Cup
Mit ihrem Criollo Mestizen Gringo konnte Silvia Lahnsteiner beim Working Equitation Reitertreffen in Stadl Paura in der Einsteigerklasse einen vollen Erfolg verzeichnen. Neben dem Sieg in Stadl gewann sie auch den ASVÖ-Cup in einer Kombinationswertung mit dem Turnier in Gramstetten vom 30. Juni 2024.
Working Equitation ist eine vielseitige und anspruchsvolle Disziplin des Reitsports, die sich aus den traditionellen Arbeitsreitweisen der südeuropäischen Länder, insbesondere aus Spanien, Portugal und Italien, entwickelt hat. Diese Disziplin umfasst mehrere Phasen, die unterschiedliche Fähigkeiten von Reiter und Pferd fordern. Hier sind die Hauptkomponenten des Working Equitation:
1. Dressurprüfung: In dieser Phase geht es darum, die klassische Dressur auf hohem Niveau zu zeigen. Die Bewegungen sollen präzise, fließend und harmonisch sein, wobei die Partnerschaft zwischen Reiter und Pferd im Vordergrund steht. Die Dressuraufgaben beinhalten häufig auch spezifische Manöver, die für die Arbeit auf dem Feld nützlich sind.
2. Geschicklichkeitsparcours (Maneabilidade): Diese Phase testet die Fähigkeit von Pferd und Reiter, verschiedene Hindernisse und Aufgaben zu bewältigen, die im Alltag der Arbeitsreitweise vorkommen könnten. Dazu gehören das Öffnen und Schließen von Toren, das Durchreiten enger Gassen, das Überwinden von Brücken und das Umreiten von Stangen oder Tonnen.
3. Speedtrail (Velocidade): Hier wird der gleiche Parcours wie in der Geschicklichkeitsprüfung geritten, jedoch auf Zeit. Geschwindigkeit und Präzision sind entscheidend, um Fehler zu vermeiden und die Hindernisse schnell und korrekt zu bewältigen.
4. Rinderarbeit (Team Penning): Diese Phase ist optional und nicht in allen Wettbewerben enthalten. Hier wird die Fähigkeit des Pferdes und des Reiters getestet, ein oder mehrere Rinder von einer Herde zu trennen und in ein bestimmtes Gehege zu treiben. Dies simuliert die praktische Arbeit, die auf Viehbetrieben durchgeführt wird.
Working Equitation erfordert ein hohes Maß an Vielseitigkeit und Zusammenarbeit zwischen Pferd und Reiter. Die Pferde müssen gut ausgebildet, gehorsam und mutig sein, während die Reiter präzise, ruhig und geschickt agieren müssen. Die Disziplin fördert die traditionelle Reitweise und betont die praktischen Fähigkeiten, die im Alltag der Viehwirtschaft nützlich sind.
Criollos sind besonders gut für Working Equitation geeignet aufgrund ihrer spezifischen Eigenschaften und ihres historischen Hintergrunds. Hier sind einige Gründe, warum Criollos in dieser Disziplin herausragen:
1. Robustheit und Ausdauer: Criollos sind bekannt für ihre Zähigkeit und Ausdauer. Diese Pferderasse hat sich über Jahrhunderte in den rauen Umgebungen Südamerikas entwickelt und angepasst, was sie besonders widerstandsfähig und langlebig macht. Diese Robustheit ist ideal für die anspruchsvollen und vielseitigen Anforderungen der Working Equitation.
2. Wendigkeit und Geschicklichkeit: Criollos sind oft kleiner und kompakter als andere Pferderassen, was ihnen eine außergewöhnliche Wendigkeit verleiht. Diese Eigenschaft ist besonders wichtig in der Geschicklichkeitsprüfung und im Speedtrail, wo enge Wendungen und präzise Bewegungen erforderlich sind.
3. Intelligenz und Lernbereitschaft: Criollos sind bekannt für ihre Intelligenz und schnelle Auffassungsgabe. Sie lernen schnell und sind in der Lage, komplexe Aufgaben zu bewältigen, was sie zu idealen Partnern für die vielseitigen Herausforderungen der Working Equitation macht.
4. Ruhiges und ausgeglichenes Temperament: Diese Pferderasse zeichnet sich durch ein ruhiges und ausgeglichenes Temperament aus. Ein ruhiger Geist und Gelassenheit sind entscheidend, um die verschiedenen Aufgaben der Working Equitation mit Präzision und Ruhe zu bewältigen, insbesondere in der Dressur und bei der Arbeit mit Rindern.
5. Historische und kulturelle Verbindung: Criollos haben eine lange Geschichte als Arbeitspferde auf den südamerikanischen Estancias (Viehfarmen). Sie wurden für die Rinderarbeit gezüchtet und trainiert, was sie besonders geeignet für die Rinderarbeitsphase der Working Equitation macht. Ihre traditionelle Rolle und Ausbildung spiegeln sich in den Fähigkeiten wider, die in dieser Disziplin gefragt sind.
6. Vielseitigkeit: Criollos sind äußerst vielseitig und anpassungsfähig. Sie können sich schnell an verschiedene Aufgaben und Umgebungen anpassen, was sie zu idealen Teilnehmern in einer Disziplin macht, die so viele unterschiedliche Fähigkeiten erfordert wie die Working Equitation.
Durch diese Kombination von Eigenschaften sind Criollos hervorragend für die Working Equitation geeignet, da sie die körperlichen, geistigen und emotionalen Anforderungen dieser Disziplin optimal erfüllen können.